söndag 19 december 2010

Kardinal Schönborn über Kirchenaustritte

Kardinal Schönborn beklagt sich in der heutigen Ausgabe (19.12.2010) der „Presse am Sonntag“ über die „Austrittswelle“ in dem österreichischen Teil der Katholischen Kirche. Nicht weniger als 80,000 Mitglieder sollen auf Grund der in 2010 entdeckten sexuellen Missbrauchsfälle ausgetreten sein.

Schönborn zieht Parallelle mit der Situation in der Nazizeit, als damals auch viele Kirchenmitglieder aus der Kirche austraten.

Weiss man aus welchen Gründen die Kirchenmitglieder damals der Kirche den Rücken zeigten? Wollten sie dadurch als „bessere“ Nazis dastehen oder war es hauptsächlich, weil sie mit dem fehlenden oder zumindest sehr schwachen Widerstand des damaligen Papstes Pius des XII gegen die Nazisten enttäuscht waren?

Wenn das letztere der Fall wäre, kann man den vom Kardinal Schönborn gemachten Vergleich vielleicht verstehen, weil dann könnte man ja die vielen Kirchenaustritte auf innerkirchliche Probleme zurückführen, wie auch heute.

Wenn dies nicht der Fall war, sondern die Kirchenaustritte mehr aus Angst vor den Nazis stattfanden, dann muss man wohl Herrn Hans Peter Hurka, dem Vertreter der Laien-Platform „Wir sind Kirche“, Recht geben, dass dieser Vergleich „unpassend“ sei.

Die Frage, die Kardinal Schönborn indirekt und wahrsscheinlich auch ungewollt hervorgehoben hat, wäre aber interessant zu klären. Vielleicht kann jemand dabei behilflich sein.

Den Zeitungsartikel gibt es hier zu lesen:
http://trovettvanvettbilagor.blogspot.com/2010/12/artikel-aus-presse-am-sonntag-19122010.html

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